News

Feiertags- und Neujahrsgruß an unsere Partner:innen

Kiel, 20. Dezember 2022
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleg:innen,
mit finanziellen Zuwendungen ganz unterschiedlicher Größenordnung konnte die Refugio Stiftung Schleswig-Holstein in diesem Jahr 14 Facheinrichtungen dabei unterstützen, traumatisierte Geflüchtete zu beraten und zu behandeln. Wir danken Ihnen herzlich dafür, dass Sie mit Ihren Anträgen diese Unterstützung möglich gemacht haben. Der Vorstand der Refugio Stiftung hat im Vorfeld der Landtagswahl an einer Veranstaltungsreihe des Flüchtlingsrates Schleswig-Holstein über flüchtlings- und zuwanderungspolitische Probleme mitgewirkt. Zusammen mit dem Beauftragten für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen des Landes Schleswig-Holstein, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Schleswig-Holstein und dem Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein (Die Brücke) hat die Stiftung außerdem erneut zu einer Fachtagung zum Antifoltertag ins Kieler Landeshaus eingeladen. Vielen Dank für Ihr Interesse und, wo das der Fall war, auch für Ihr Mitwirken an diesen Veranstaltungen!

Je länger Putins Angriffskrieg in der Ukraine andauert, umso mehr und schwerere Formen von Traumatisierungen werden Ihnen in der Beratung und Behandlung sicherlich bereits begegnet sein und noch begegnen. Die neuen Klient*innen sind zu denjenigen Menschen hinzuzurechnen, die bereits vor Kriegsbeginn versorgt werden mussten. Sie alle gut zu unterstützen, ist eine große Aufgabe. Die kleinen und großen Schritte, die Sie im Einsatz für die Menschenrechte hier vor Ort und in Ihrem Arbeitsfeld tun, wenn Sie traumatisierte Geflüchtete unterstützen, machen auch anderen Menschen Mut und helfen, Härten zu überwinden und Resilienz zu entwickeln. Wir möchten Sie ermutigen, auch weiterhin mit Fällen, in denen Sie keine andere Finanzierungsmöglichkeit für Komponenten einer Behandlung sehen, auf uns zuzugehen.

Der Vorstand der Refugio-Stiftung dankt Ihnen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Jahr und wünscht Ihnen erholsame Feiertage, Gesundheit und alles Gute für das Jahr 2023.
Herzliche Grüße

Jasmin Azazmah, Vorsitzende des Vorstands


Jasmin Azazmah neue Vorstandsvorsitzende der Refugio Stiftung Schleswig-Holstein

Bei seinem routinemäßigen Herbsttreffen im Oktober wählte der Vorstand der Refugio Stiftung Schleswig-Holstein, Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und im Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, Frau Dr. Jasmin Azazmah zur neuen Vorsitzenden. Die bisherige Vorsitzende und Mit-Stifterin, Frau Ingrid Neitzel, trat aus Altersgründen von ihrem Amt zurück.

Der Vorstand bedankte sich bei Frau Neitzel sehr herzlich für sieben Jahre ehrenamtliche, verantwor­tungsvolle und wertschätzende Vorstandsarbeit, die sie neben ihrer Vor­standstätigkeit in einer internationalen Kreditgenossenschaft geleistet hat, und freut sich sehr darüber, dass die scheidende Vorsitzende weiter dem Vorstand als Beisitzerin angehören wird. Frau Neitzel erklärte in ihrem Abschiedsstatement, dass sie die unmittelbare Versorgung der Überlebenden von Folter, Krieg und Terror neben allem politischen Engagement als Haupt­aufgabe der Stiftung ansieht.

Die neu gewählte Vorsitzende, die promovierte Literaturwissenschaftlerin Jasmin Azazmah, ist Referentin beim schleswig-holsteinischen Beauftragten für Flüchtlings- Asyl- und Zuwanderungs­fragen. In ihrem Antrittswort dankte sie Ihren Vor­standskolleg*innen und vor allem Ingrid Neitzel für das Vertrauen und versprach, mit ihrer Erfahrung in der Geflüchtetenarbeit das Engagement des Vorstands nach Kräften zu unterstützen und sich für eine weitere Vernetzung der Stiftung mit anderen Organisationen und Einrich­tungen einzusetzen.


Flüchtlingsrats-Hearing zur Landtagswahl 2022 „Gesundheitsversorgung von Geflüchteten und Zugewanderten“ am 29.4.2022 im „Offenen Kanal“

Der Vorstand der Refugio Stiftung beteiligte sich an einem Hearing am 29. April 2022 im „Offenen Kanal“ in Kiel zur Gesundheitsversorgung von Zugewanderten. Der Veranstalter war der Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein unter Mitarbeit von Katharina Harder (AMIF TP 4 Paritätischer SH), Petra Jürgensen (Die Brücke Lübeck), Violeta Koch (Lebenshilfe SH), Dr. Cebel Küçükkaraca (TGSH-Türkische Gemeinde in SH), Krystyna Michalski (AMIF TP 4 Paritätischer SH), Karl Neuwöhner (Refugio Stiftung) und Olga Pavlovych (PSZ -Kiel).

Zur Vorbereitung der Landtagswahl 2022 hatte der Flüchtlingsrat zu vier Dialogforen mit den Kandidaten der demokratischen Parteien eingeladen. Die Themen der Foren waren (1.) Antidiskriminierung und Rassismus, (2.) Flüchtlingspolitik, (3.) Integration in Bildung und Arbeit, (4.) Gesundheitsversorgung. Die ersten drei Foren wurden online aufgezeichnet und konnten über den offenen Kanal Schleswig-Holstein (Kiel) mitverfolgt (gestreamt) werden. Das Forum „Gesundheitsversorgung“ fand präsentisch im Studio des Offenen Kanals in Kiel statt und wurde nach der Aufzeichnung zwei Mal ausgestrahlt. Die Lebenshilfe Schleswig-Holstein, das Psychosoziale Zentrum in Kiel, die Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein, das Flüchtlingsreferat des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Schleswig-Holstein und auch die Refugio Stiftung hatten für die Moderatorin Petra Jürgensen vom Trauma-Beratungszentrum „Die Brücke“ Lübeck/Ostholstein und Karl Neuwöhner von der Refugio Stiftung acht Fragen als sogenannte „Wahlprüfsteine“ vorbereitet, die mit den Kandidatinnen Hans Hinrich Neve MdL (CDU), Gerlinde Böttcher Naudiet (SPD), Sibylla Nitsch (SSW), Uta Roepcke (B90/Grüne), Dennys Bornhöft MDL (FDP) und Lorenz Gösta Beutin (Die Linke). diskutiert wurden. In der Diskussion stimmten die Kandidatinnen einer grundlegenden Verbesserung des Zugangs zu einer geregelten Gesundheitsversorgung in vielen Bereichen zu, verwiesen aber auch auf die begrenzten personellen Ressourcen – besonders im Bereich der Psychotherapie, bestätigten die wichtige Rolle von Ehrenamtlichen, forderten selber mehr Handlungen statt Erklärungen und baten am Ende um mehr Zusammenarbeit auch nach der Wahl.


Die Refugio Stiftung Schleswig-Holstein unterstützt seit Beginn im November 20219 die Organisation „United4Rescue“, weil körperliche und seelische Verletzungen durch Verfolgung, Misshandlung und Erniedrigung als Fluchtgrund nicht durch das Trauma der Gefahr des Ertrinkens vor Europas Grenzen noch vergrößert werden dürfen. „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt!“